Modellversuch „Zu Fuß in Friedrichstadt“
Im Rahmen der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 10.06.2021 wurde sich gegen die Durchführung des Modellversuches ausgesprochen. Es wurde jedoch bekräftigt, dass das Parkraumproblem in der Altstadt weiterhin ein kontinuierlich bestehendes Problem sei.
Die Stadt Friedrichstadt nimmt daher unabhängig des Ausgangs der Entscheidung weiterhin Anregungen aus der Bevölkerung entgegen, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen.
Liebe Friedrichstädterinnen und Friedrichstädter,
schon seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bewegt uns alle das Thema „Verkehrsberuhigung“ und „Parkraumkonzept“ immer wieder. Und bei allen bisher angedachten Lösungen zeigt uns entweder das Gesetz seine Grenzen auf oder wir scheitern an uns selbst, weil wir nicht allen Interessen gerecht werden können. Deshalb haben wir uns im März 2020 entschlossen, eine/n Außenstehende/n auf unsere Situation schauen zu lassen und haben die Juristin und Stadtplanerin Nadja Skala einstimmig in der Stadtvertretung beauftragt, uns Lösungsvorschläge für ein Verkehrs-/Parkraumkonzept zu erarbeiten.
Warum machen wir gerade jetzt – ausgerechnet in Corona-Zeiten – einen neuen Anlauf?
Erinnern Sie sich: Kaum war der Lockdown in 2020 vorbei, war unsere Stadt so voll wie nie. Natürlich haben wir uns alle – Bürger, Geschäftsleute, Gastronomen, Hoteliers, Reedereien und Ferienwohnungsbesitzer – sehr darüber gefreut, dass so viele Menschen unsere Stadt für sich entdeckt und sie genossen haben. Aber wie oft standen wir fassungslos vor zugeparkten Kreuzungen, Wohnmobilen vor Wohnzimmerfenstern von Anwohnern und dauerparkenden Gästen in Halteverbotszonen. Und wir selbst? Konnten wir alle noch wie gewohnt unsere Besorgungen machen, fanden wir wirklich einen Parkplatz vor Kanzleien und Arztpraxen oder auch nur in der Nähe unserer Häuser und konnte unsere Feuerwehr noch zu Rettungseinsätzen durchkommen?
Nein, das wurde von Woche zu Woche schwieriger. Und der Außenparkplatz am Hafen war mehr als einmal fast leer.
Dies alles wollen wir nicht wirklich noch einmal erleben. Und deshalb diskutieren wir in der Stadt seit mehr als sechs Wochen intensiv über die Idee einer temporären Fußgängerzone. Über die große Beteiligung und das rege Interesse freuen wir uns sehr, da es Ihre Stadt ist und nur Sie sich mit oder ohne Gäste hier wohlfühlen sollen.
In den folgenden Informationen finden Sie in aller Kürze Ihre Anmerkungen, Ideen und Bedenken und Sie haben jetzt – freiwillig und anonym – die Möglichkeit, sich einer der aufgezeigten Lösungsideen anzuschließen oder auch nicht. Die Stadt wird Ihr Stimmungsbild zur Grundlage weiterer Entscheidungen machen. Bitte nehmen Sie alle die Chance wahr, das Problem, das uns alle angeht, miteinander zu lösen.
Und das Wichtigste vorweg:
Jeder Bewohner der Altstadt kann zu jeder Zeit mit seinem PKW in die Stadt fahren und – wenn Platz ist – dort parken.
und es ist ein Verkehrsversuch und keine endgültige Regelung.
Kompakte Übersicht zum Download (PDF)
Die Auszählung der abgegebenen Stimmkarten zu obigem Modellversuch am 5.5.2021 hat Folgendes ergeben:
a) Der historische Stadtkern Friedrichstadt wird täglich von 13 – 18 Uhr zur Fußgängerzone: 173 Stimmen
b) Der historische Stadtkern Friedrichstadt wird freitags bis sonntags von 13 – 18 Uhr zur Fußgängerzone: 97 Stimmen
c) Keine der beiden Möglichkeiten: 306 Stimmen
Für a) und b) gab es 4 Stimmen und ungültig waren 6 Stimmen.
Insgesamt haben von 1.574 Friedrichstädter Haushalten 586 Haushalte die Möglichkeit der Abstimmung genutzt.
Dem Ergebnis der Haushaltsumfrage folgend, wurde sich im Rahmen der 17. Stadtverordnetenversammlung am 10.06.2021 einstimmig dafür entschieden, den aktuell vorgeschlagenen Modellversuch nicht durchzuführen.
Informationen zu diesem abgeschlossenen Projekt können Sie auf Nachfrage beim zuständigen Ordnungsamt der Stadt Friedrichstadt erhalten:
Herr Fabian Langbehn, Tel.: 04841/992-710 oder f.langbehn@amt-nordsee-treene.de