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Verkehrsberuhigung, Parkraumkonzept, Fußgängerzone?

Informationen zur Umfrage über den  Modellversuch „Zu Fuß in Friedrichstadt“

Ein Verkehrs- und Parkraumkonzept sollte nach Möglichkeit alle Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen (Bewohner, Gewerbetreibende, Kunden, Gäste etc.) berücksichtigen. Da einige der Bedürfnisse jedoch miteinander konkurrieren, wird dies bei keinem denkbaren Konzept je der Fall sein. Auch deshalb wurden die bisher erarbeiteten Parkraumkonzepte entweder nicht durchgeführt, abgelehnt oder nicht konsequent umgesetzt.

Dies soll sich jetzt ändern und der Modellversuch kann ein erster Schritt dazu sein. So soll mit der Idee einer temporären Fußgängerzone keine isolierte Einzelmaßnahme getroffen werden, sondern sie soll als Vorbereitung und Wegbereiter für weitere langfristige ergänzende Maßnahmen dienen. 

Schon seit vielen Jahren wird das Thema Parken in Friedrichstadt diskutiert, bisher ohne eine Lösung gefunden zu haben, beziehungsweise sie umsetzen zu können. Derweil nimmt der Verkehr immer mehr zu und die Zulassungszahlen für Kraftfahrzeuge steigen. Dies gilt coronabedingt vor allem für Wohnmobile, welche seit jeher in der Altstadt als sehr störend wahrgenommen werden. Außerdem leidet die Bausubstanz der historischen Gebäude unter den Erschütterungen durch den Verkehr. Auch die bisherigen Stellungnahmen zum Modellversuch haben klar gezeigt, dass sich in diesem Punkt im Grunde alle einig sind: es muss etwas geschehen. Dies belegt allein schon die Tatsache, dass bei ca. 530 Parkständen in der historischen Altstadt aktuell bereits 629 Fahrzeuge auf deren Bewohner zugelassen sind.

Uns haben in den letzten Wochen viele Anregungen und Vorschläge bezüglich des Modellversuchs erreicht. Einige davon sind leider nicht umsetzbar, aber viele Gedanken wurden aufgegriffen und in das bisherige Konzept integriert. Etliche Ideen gehen auch weit über den Modellversuch hinaus und betreffen begleitende Themen wie die Attraktivierung der Innenstadt, ein autofreier und schön gestalteter Marktplatz, der Ausbau einer Fahrradinfrastruktur und Wanderwegen, der Elektromobilität und verschiedener Sharing-Konzepte. Auch von Seiten der Stadt sind langfristig weitere Maßnahmen geplant, zum Beispiel soll das Kopfsteinpflaster auf dem Steinernen Markt stellenweise angeglichen werden, um die Stolpergefahr zu vermindern, weitere Parkplätze für Menschen mit Behinderungen sollen geschaffen und es soll versucht werden, eine Querung der B202 (Tönninger Straße) einzurichten und vieles mehr…

All diese Dinge können jedoch nicht auf einmal, sondern nur nach und nach umgesetzt werden. Oft gibt es bürokratische oder auch finanzielle Hürden, die überwunden werden müssen.

Seit einiger Zeit gibt es im Straßenverkehrsrecht die Möglichkeit einen sogenannten Verkehrsversuch durchzuführen. Dieser macht es möglich, relativ unkompliziert für einen überschaubaren Zeitraum von bis zu einem Jahr bestimmte Verkehrsmaßnahmen zu erproben und auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Nach großen Städten wie Hamburg haben in diesem Jahr auch Gemeinden wie Sankt Peter-Ording und Sylt einen solchen Verkehrsversuch angemeldet. Da es sich dabei immer um vorübergehende Maßnahmen handelt, können diese auch leicht wieder rückgängig gemacht werden, sollten sie nicht zum erwünschten Erfolg führen. Aus diesem Grund hat sich auch Friedrichstadt dazu entschieden, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen.

Warum ein Versuch in Form einer zeitweisen Fußgängerzone für Friedrichstadt geeignet ist, was dies genau beinhaltet, welche Vorteile dies gegenüber anderen Maßnahmen hat und warum andere Ideen nicht oder weniger erfolgsversprechend sind, wird im Folgenden genauer erläutert.

Es ist an der Zeit für einen ersten Schritt. Am besten gehen ihn alle gemeinsam. Wie dieser Schritt aussehen soll entscheiden Sie mit dieser Umfrage.

Die Umfrage wird an alle Haushalte in Friedrichstadt verteilt und die Einwohner haben die Möglichkeit bis 27.04.2021 zwischen folgenden Möglichkeiten zu wählen:

a)           Der historische Stadtkern Friedrichstadts wird täglich von 13 – 18 Uhr zur Fußgängerzone*

b)           Der historische Stadtkern Friedrichstadts wird freitags bis sonntags von 13 – 18 Uhr zur Fußgängerzone*

c)            Keine der beiden Möglichkeiten

* Der Modellversuch beginnt erst nach Ende des derzeitigen Lockdowns, frühestens aber am 01.06.2021 und endet spätestens am 30.09.2021.