Die Zukunft des Heizens für Friedrichstadt
Die Stadtverordnetenversammlung beschäftigt sich bereits seit einigen Monaten mit dem Thema Wärmeversorgung für Friedrichstadt. Gerne informieren wir Sie über den aktuellen Stand.
Unser Ziel ist es, durch die Errichtung eines Nahwärmenetzes allen Bürgerinnen und Bürgern im Stadtgebiet eine bezahlbare und preisstabile Wärmeversorgung anzubieten. Auch die Versorgungssicherheit stellt für die Stadt einen zentralen Punkt dar. Deshalb streben wir eine Lösung mit größtmöglicher Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen an und möchten auf eine nachhaltige Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien umsteigen.
Zu diesem Zweck haben positive Gespräche mit der Firma GP JOULE aus dem benachbarten Reußenköge stattgefunden, die auf Energielösungen aus erneuerbaren Energien spezialisiert ist. Wir freuen uns, mit GP JOULE einen regionalen Partner gefunden zu haben, der viel Erfahrung in der Umsetzung von nachhaltigen Nahwärmenetzen mitbringt. In Haselund, Bordelum und Bosbüll, um nur einige Beispiele zu nennen, wurden Nahwärmeprojekte bereits erfolgreich realisiert und werden noch immer erweitert.
Dabei wird das Nahwärmenetz jeweils von einer eigenständigen Gesellschaft betrieben. Nach einer Einstimmigkeit in der Stadtverordnetenversammlung wird Friedrichstadt im laufenden Jahr gemeinsam mit GP JOULE die Gründung einer neuen GmbH anstoßen. Mit dieser Lösung wird die Gemeinde in alle Entscheidungen mit einbezogen, die Wirtschaftskraft bleibt in der Region und kommt unserer Heimat zugute.
Als Wärmequelle soll in Friedrichstadt eine industrielle Wärmepumpe dienen, die mit dem grünen Strom aus einer zu errichtenden Freiflächen-Photovoltaikanlage betrieben wird. Mithilfe der Wärmepumpe wird Wasser für das Wärmenetz erhitzt, in einem zentralen Pufferspeicher gespeichert und über ein Rohrleitungsnetz zu jedem angeschlossenen Haushalt geleitet. Dort wird mittels eines Wärmetauschers die Wärme an den eigenen Heizkreislauf übergeben. So können Haushalte mit allen gängigen Heizungen (z. B. Heizkörper und Fußbodenheizungen) versorgt werden.
Aufgrund der nachfolgenden Argumente haben wir uns für das System mit einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage entschieden:
1. Durch die Energieerzeugung mit einer PV-Anlage werden die Anschlussnehmer gegenüber hohen Preisschwankungen abgesichert, da uns die Sonne als kostenlose und unerschöpfliche Ressource zur Verfügung steht.
2. Die Ressourceneffizienz dieser Technologie ist sehr gut: Der erzeugte Strom einer PV-Anlage auf einer Fläche von einem Hektar kann etwa 100 Haushalte mit Wärme versorgen. (Zum Vergleich: Mit einem Hektar bewirtschaftetem Wald kann mithilfe einer Hackschnitzelanlage nur ein Haushalt versorgt werden.)
3. Strom und Wärme können auf diese Weise CO2-neutral erzeugt werden. Eine zusätzliche Feinstaubbelastung durch Verbrennung von Rohstoffen wird dadurch vermieden.
4. Zukunftssicherheit: Mit dem Fernwärmenetz leisten wir einen Beitrag zur Wärmewende und sind auch für zukünftige (gesetzliche) Veränderungen sicher aufgestellt
Sobald die Projektentwicklungsphase, welche die vertragliche Sicherung aller für das Erzeugungskonzept erforderlichen Komponenten beinhaltet, erfolgreich abgeschlossen ist, wird es eine Informationsveranstaltung im Rathaus für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger geben. Hier werden Mitarbeitende der Firma GP JOULE zu Gast sein und das Wärmenetz-Projekt vorstellen sowie für Fragen zur Verfügung stehen.Aufgrund der besonderen baulichen und naturräumlichen Struktur von Friedrichstadt wird mit größter Sorgfalt an dem Konzept gearbeitet. Wir freuen uns auf den Beginn des Projektes und informieren Sie zu gegebener Zeit erneut über den aktuellen Stand.